(Aus dem Glienicker Kurier, Juni 2012)

Reges Interesse an geplanten Aktivitäten auf Eichwerder Moorwiesen

(von Dr. Holger Rößling, Naturschutzfonds Brandenburg)

Bei kaltem, aber sonnigem Wetter konnte Dr. Holger Rößling am 12. Mai gut 50 interessierte Teilnehmer an der Frühlingswanderung der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg begrüßen.
Die Stiftung ist seit Ende 2011 Eigentümerin der (Naturschutz-)Grundstücke zwischen der Jungbornstraße im Westen, dem Kindelfließ im Osten und dem Tegeler Fließ im Süden.

Als Flächeneigentümer wird sich die Stiftung in den nächsten Jahren vor allem dafür einsetzen, dass die Landschaft um den Eichwerder erhalten bleibt, dass der Zustand insbesondere der Moorflächen verbessert wird und dass das Gebiet für Spaziergänger zugänglich bleibt.

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Ausführlich erläuterte Projektleiter Dr. Holger Rößling die peplanten Maßnahmen zur Revitalisierung der Moorwiesen um den Eichwerder.

An verschiedenen Stationen auf der Wanderung erzählte Projektleiter Holger Rößling von der wechselvollen Landschaftsgeschichte des Eichender und stellte die geplanten Maßnahmen zur Revitalisierung der Moore um den Eichwerder vor.
Viele Anwohner bestätigten dabei, dass erst in den letzten Jahren Weidengebüsche und Bäume in den Wiesen aufgewachsen sind.
Auch Schilf und Großseggen nahmen in den letzten Jahren stark zu.
Mehrere Bohrungen gaben Einblicke in die Geschichte des Moores.
Anhand der Pflanzenreste und ihrer Struktur war erkennbar, dass vor allem Moose und andere Gräser in den vergangenen Jahrhunderten hier vorherrschten.

Die Stiftung möchte ab Herbst 2012 den Zustand der Moore um den Eichwerder verbessern.
Diese Maßnahmen dienen auch der Erfüllung von europäischen Verpflichtungen, die Deutschland mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eingegangen ist.
In einem ersten Schritt sollen Schilf, Seggen und Hochstauden gemäht werden.
Dafür kommen wahrscheinlich umgebaute Pistenraupen zum Einsatz, die auch auf sehr feuchten Böden fahren können.
Danach soll im Winterhalbjahr Gehölze entlang des Weges und Weidengebüsche auf den Wiesen entnommen werden.

Um die Moore langfristig zu stabilisieren, sollen die Wasserstände so eingestellt werden, dass sie an möglichst vielen Tagen im Jahr im Bereich des Winterwasserniveaus stehen.
Ein Austrocknen der Moore soll verhindert werden.
Gerade zu diesen wasserbaulichen Maßnahmen müssen noch genauere Untersuchungen durchgeführt werden.

Insbesondere die Bedenken der Anwohner aus der August-Bebel- Straße und der Alten Schildower Straße werden von der Stiftung sehr ernst genommen.
Die nächsten Wochen sollen dazu genutzt werden, die Maßnahmen mit den Anliegern persönlich zu besprechen.

Im Zusammenhang mit den Wasserbaumaßnahmen soll im Verlauf des ehemaligen Grenzpostenwegs ein Bohlensteg gebaut werden, damit Spaziergänger wieder trockenen Fußes von der Jungbornstraße zum Eichwerder und von dort zur Alten Schildower Straße laufen können.

Die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg bedankt sich bei allen Teilnehmern an der Exkursion ganz herzlich für ihr Interesse, die zahlreichen Hinweise, Nachfragen und kritischen Anmerkungen.
Für Rückfragen stehen Dr. Holger Rößling (0331 – 97164-862) oder Janine Ruffer (0331 – 97164-740) zur Verfügung. Aktuelle Informationen zum Projekt sind unter
www.kalkmoore.de zu finden.